Legasthenie & Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)
Haben Sie gewusst, dass in etwa 15% der Weltbevölkerung von Legasthenie betroffen sind.
Legasthene Kinder und Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche haben Probleme, in der Schule Lesen und/oder Schreiben zu lernen. Es gibt jedoch Unterschiede in der Symptomatik.
Bei legasthenen und dyskalkulen Kindern beeinflussen gengesteuerte Entwicklungsprozesse im Gehirn die Sinneswahrnehmungen. Diese differenten Sinneswahrnehmungen führen häufig zu einer Unaufmerksamkeit beim Arbeiten mit Buchstaben und/oder Zahlen und werden oftmals als Rechtschreibfehler oder Rechenfehler abgetan. Man kann daher sagen, dass die Gedanken betroffener Kinder oft mit dem Handeln nicht im Einklang stehen.
Kinder mit Legasthenie/Dyskalkulie sind deswegen weder lernschwach noch weniger intelligent - sie verfügen über eine andere Informationsverarbeitung und besitzen eine andere Lernfähigkeit. Kurz gesagt, legasthene/dyskalkule Kinder lernen einfach ANDERS.
Übermäßiges normales Üben bringt meistens keinerlei Verbesserung. Ein individuelles, auf das Kind abgestimmte Einzeltraining mit einer speziellen pädagogisch-didaktischen Förderung führt hingegen in den meisten Fällen zum Erfolg.
Eine Legasthenie wird meist erst dann erkannt, wenn die betroffenen Kinder in der Volksschule das Schreiben erlernen. Folgender Kriterienkatalog, welche Anzeichen auf eine Legasthenie hinweisen könnten, wurde von der British Dyslexia Association erstellt und vom EÖDL (Ersten Österreichischen Dachverband Legasthenie) ins Deutsche übersetzt.
"Mach dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik.
Ich kann dir versichern, dass meine größer sind."
Albert Einstein (hochbegabt und legasthen)
Bei Kindern mit einer Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), kann man die Fehler, die sie beim Schreiben und Lesen machen, nicht auf differente Sinneswahrnehmungen zurückführen. So kann eine intelligenzunabhängige Lese-, Schreib- oder Rechenschwäche im Rahmen einer allgemeinen Lernstörung auf mehrere Ursachen zurückzuführen sein. Das heißt, eine LRS wird erst durch externe Ereignisse/äußere Einflüsse erworben (Lerndefizit durch Krankheit, zu wenig Übungseinheiten, einen Todesfall in der Familie, Scheidung der Eltern etc.). Ein verstärktes arbeiten an den Symptomen, kann zu guten Erfolgen fürhen.
Natürlich müssen sowohl bei einem legasthenen/dyskalkulen Kind, als auch bei einem Kind mit Lese-, Schreib- oder Rechenschwäche eventuelle Sekundärproblematiken mitberücksichtigt werden und Hilfe von Experten auf medizinischer und/oder psychologischer Ebene in Anspruch genommen werden.
Um eine mögliche Legasthenie/Dyskalkulie oder LRS festzustellen, bedarf es einer ausführlichen pädagogisch-didaktischen Diagnostik. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.